TSV 1846 Mannheim - VfR Mannheim 2-a 0:2
Verkehrte Welt am Fernmeldeturm
Gäbe es so was wie einen Fußballgott, so stand dieser im
vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt mit Sicherheit nicht auf Seiten
der 46er. Denn gemessen an der Vielzahl ihrer Chancen, die ausreichten,
um drei Spiele zu entscheiden, stellt die 0:2 Niederlage den Spielverlauf
total auf den Kopf und ist ein echter Schock für die Verantwortlichen
und Spieler der Privatmannschaft des TSV 1846 Mannheim.
Bereits vor Spielbeginn der erste Rückschlag für das Team,
als sich unser Torwart M. Szaidel beim Aufwärmen den Daumen verletzte
und kurzfristig durch Mittelfeldspieler A. Perna ersetzt werden mußte.
Dieser sollte später noch zur tragischen Figur werden und im Nachhinein
ist festzustellen, daß man besser an der ursprünglichen Absicht,
H. Diestelkamp ins Tor zu stellen, hätte festhalten sollen. Denn gerade
im Mittelfeld taten sich immer wieder große Lücken in der Deckungsarbeit
auf, welche die Spieler des VfR wiederholt zu gefährlichen Konterattacken
nutzten. Doch spielbestimmend ganz klar die 46er, die hochmotiviert in
diese Begegnung gegangen waren.
Und es sah ganz danach aus, als würde man an diesem Tag den Hinspielerfolg
wiederholen können. Schon in der 5. Minute eine Riesenchance für
M. Anders, dessen Kopfball jedoch nur an die Latte ging. Im weiteren Verlauf
der 1. Halbzeit ergaben sich noch zahlreiche weitere Möglichkeiten
in Führung zu gehen, darunter auch eine „hundertprozentige“ für
W. Metzger. Auf der Gegenseite kaum nennenswerte Aktionen des VfR, da deren
Stürmer von unseren Abwehrspielern so gut wie abgemeldet waren. Auch
nach der Pause das gleiche Bild: immer wieder schöne Spielzüge
bis zum 16-Meter-Raum des Gegners, doch etwas Zählbares kaum dabei
nicht heraus. Dann der Schock in der 65. Minute, als der unsicher wirkende
Schiedsrichter in einer strittigen Situation auf Freistoß für
den VfR kurz vor der Strafraumgrenze entschied. Statt einem Schuß
folgte ein Heber über die gesamte Abwehr und den Bruchteil einer Sekunde,
in der P. Watson den Mittelstürmer nicht eng genug markierte, nutzte
dieser mit seinem Kopfballtreffer zur überraschenden Führung.
Es folgten wütende Angriffe der 46er, und wäre nur eine der zahlreichen
Chancen von M. Anders, C. Friedrich, M. Schmitt, K. Wilke oder W. Metzger
zu diesem Zeitpunkt verwertet worden, hätte man das Spiel noch mal
drehen können.
Doch es kam was kommen mußte, statt dem Ausgleich fiel wie aus
dem Nichts das 0:2. Ein als Flanke gedachter Ball senkte sich über
Freund und Feind an den Innenpfosten und prallte von den Beinen des verdutzten
Ersatzgoalies A. Perna ins Tor. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 15 Minuten
zu spielen und als der Schiedsrichter kurz darauf auf Strafstoß für
den TSV 1846 entschied, kam noch mal Hoffnung auf. Doch auch diese Möglichkeit
ließ man ungenutzt, als W. Metzger den Ball neben den Pfosten setzte.
Dies war der negative Höhepunkt in einem Spiel, das man auch als "Pleiten,
Pech und Pannen" umschreiben könnte.
Hoffentlich steht am kommenden Sonntag, wenn es gegen Badenia Hirschacker
um die letzte Chance für den Klassenerhalt geht, der Fußballgott
auf unserer Seite, es dürfen schon mal Kerzen aufgestellt werden...
Es spielten: Perna; Perk, Watson, Vogrin (60. Dieter), Wilke, Menke, Metzger, Koch, Schmitt, Friedrich, Anders