TSV 1846 Mannheim - Post SG Rapid Mannheim 3:2 (2:1)

Der TSV 1846 stürzt den Tabellenführer

Zu einer spektakulären Begegnung kam es am 4. Spieltag der Klasse A, als der bisherige Tabellenachte, TSV 1846 Mannheim, zu Hause auf den aktuellen Tabellenführer, die Post SG Rapid Mannheim traf.
Die Zuschauer, die sich zu Beginn mal eben noch einen Kaffee holen wollten, versäumten einen Traumstart der 46er, wie man ihn wohl noch nie gesehen hat! Gerade mal zwei Minuten (!) waren gespielt, da stand es 2:0, und zweimal hieß der Torschütze Gianni Cutruneo. Denn bereits der erste TSV-Angriff, bei dem die zweite Sturmspitze, Santo Grasso, mit einem schönen Paß Mitspieler Roland Graf auf der linken Seite in Szene setze, führte zum Torerfolg. Gianni Cutruneo stand anschließend goldrichtig, als das Zuspiel von Roland Graf kam und hatte wenig Mühe, aus kurzer Distanz einzunetzen (1.).
Und nur eine Minute später bewies er erneut seinen phänomenalen Killerinstinkt: Rapid bekam die Kugel nicht aus dem Strafraum heraus, es folgte ein "munteres Scheibenschießen" der 46er, bei dem Spielführer Peter Menke den entscheidenden Schuß abgab. Denn seinen "Abpraller" nahm Cutruneo auf, lief noch einen Schritt und versenkte das Leder eiskalt im linken unteren Eck.
In der Folgezeit versäumten es jedoch die 46er, den Vorsprung auszubauen, als erst Mathias Bier freistehend vor dem Tor scheiterte und anschließend Peter Menke's "Kopfball-Bogenlampe" nur um Millimeter am Pfosten vorbeistrich. Aber auch Rapid hatte sich zwischenzeitlich vom Anfangsschock erholt und kam zweimal gefährlich vor dem Tor der 46er auf. Zuerst verhinderte der Außenpfosten den möglichen Anschlußtreffer, und kurz darauf verhinderte nur das mutige Herauslaufen von Goalie Mario Augustin, der für den verletzten Thomas Diesbach im Tor stand, ein Erfolgserlebnis für Rapid.
Zehn Minuten vor der Halbzeit folgte dann der erste große Auftritt des Schiedsrichters, der ein astreines Tackling von Axel Rieder als Foul auslegte und auf Strafstoß entschied. Rapid nahm das Geschenk dankend an, zumal sie durch diese Fehlentscheidung urplötzlich wieder im Spiel waren! Bis zur Pause konnten sie sich jedoch keine nennenswerte Chance mehr erspielen, wenngleich die Verunsicherung der 46er jetzt deutlich zu spüren war.
Der Appell ihres Trainers, in der zweiten Hälfte ruhig weiter zu spielen, schien auf taube Ohren gestoßen zu sein, denn was sich kurz darauf abspielte, spottet jeder Beschreibung! Aber zuerst knüpfte Rapid da an, womit es aufgehört hatte, nämlich Druck auf das TSV-Tor auszuüben. Einer seiner schnellen Vorstöße führte schließlich in der 54. Minute zum nicht unverdienten Ausgleich, als ein Spieler von der Mittellinie aus fast ungestört auf's Tor zulaufen konnte und mit einem plazierten Schuß auch Mario Augustin überwand.
Die 46er waren danach dermaßen konsterniert, daß sich zuerst der bereits verwarnte Mathias Bier bei der Ausführung eines Eckballs von außenstehenden Rapid-Ersatzspielern derart provozieren ließ, daß es nach einer verbalen Auseinandersetzung zur gelb/roten Karte kam. Im Zuge dessen verlor auch Roland Graf gegenüber dem Schiri die Beherrschung und wurde ebenfalls mit der gelb/roten Karte des Feldes verwiesen.
Jetzt stand das Spiel auf der Kippe, zumal noch über 30 Minuten zu spielen waren. Doch immer dann, wenn den 46ern das Wasser bis zum Hals steht, scheinen sie zur Höchstform aufzulaufen! Denn das schier Unglaubliche traf, ein als nicht Rapid, sondern dem TSV das dritte Tor gelang! Axel Rieder hatte in Höhe der Mittellinie blitzschnell einen Freistoß ausgeführt und Torsten Schalber auf die Reise geschickt. Dieser lief noch ein paar Meter, bevor er die Kugel am Torhüter vorbei zum 3:2 ins Netz drosch (69.).
Unglaublich dieser Spielverlauf und als der Schiedsrichter nach einer halben Ewigkeit endlich abpfiff, war ein denkwürdiges Spiel zu Ende gegangen, an das man sich zumindest aus 46er-Sicht noch lange und gerne erinnern wird!